Auf dem Weg zum westlichsten Punkt „Coba da Roca“ halten wir in Sintra. – Ein absoluter Touristentraum: Jahrhundertalte Paläste, hübschen Gebäude, viel grün, gemütliche Cafés und Restaurants sowie kleine Geschäfte mit lokalen Spezialitäten.
Altstadt von Sintra
In Sintra stoßen wir als Erstes auf die für Wohnmobilfahrer halsbrecherischen Wege. Sintra ist ein altes, gewachsenes Städtchen, das selbst nach dem Wiederaufbau, nach dem großen Lissabonner Erdbeben im 18. Jahrhundert, in seiner mittelalterlichen Struktur erhalten geblieben ist. Dies macht es jedoch auch so unglaublich charmant. Das sieht die UNESCO wohl genauso. Die gesamte Stadt ist UNESCO Weltkulturerbe.
Schließlich finden wir einen Parkplatz in der Innenstadt. Auf der Hauptstraße gibt es einen Parkstreifen, auf den wir auch als 7,50m langes Wohnmobil passen (zumindest im Winter). Im Sommer dürfte es weit voller sein. Schade, dass man maximal 4 Stunden dort stehen darf. Wir wären gerne länger geblieben, denn die Stadt ist wirklich sehens- und erlebenswert.
Sintra hat – obwohl es weniger als 10.000 Einwohner zählt – eine Menge großer Sehenswürdigkeiten. In der Altstadt gibt es den Palacío Nacional de Sintra mit wirklich ungewöhnlichen kegelförmigen Schornsteinen. Diese sind auch Wahrzeichen der Stadt. Auch sehenswert sind der Palacío de Montserrate und das Rathaus.
Ungefähr 10 Gehminuten vom Ortszentrum entfernt befindet sich das Anwesen Quinta da Regaleira. Auf dem Weg dorthin kommen wir uns vor, als wären wir in Angkor Watt – satte grüne Bäume schlingen sich um graue Mauern. Zwischendurch gibt es einen Brunnen, der wie eine Quelle anmutet. Es ist wirklich malerisch.
Doch nicht nur die Sehenswürdigkeiten machen Sintra besonders. Es lässt sich wunderbar durch die kleinen Gassen flanieren; viele nette Cafés und Restaurants sowie kleine Geschäfte mit lokalen Spezialitäten. Zugegeben, es ist sehr touristisch mit all den Angeboten von Ginja (Kirschlikör) und handbemalten Fliesen; trotzdem irgendwie gemütlich.
Es gibt noch drei weitere Attraktionen, die wir nicht besucht haben: das alte Kloster, den Palacío Nacional da Pena und das weit sichtbare Castell.
Für diese drei muss man wirklich gut zu Fuß sein oder mit einem der lokalen Tuktuks hinfahren. Mit dem Wohnmobil dürfte es schwierig sein, denn der Weg führt über zahlreiche Serpentinen.
Cabo da Roca – Der westlichste Punk Europas
Am gleichen Tag fahren wir weiter nach Cabo da Roca, dem westlichsten Punkt Portugals und gleichzeitig dem westlichsten Punkt des europäischen Festlandes. – So haben wir uns das vorgestellt: Es gibt einen kleinen Park mit einem malerischen Leuchtturm, ein Restaurant und eine Gedenktafel. Wir erinnern uns – in Tarifa konnten wir nicht ganz zum südlichsten Punkt Europas gelangen.
Wir finden einen atemberaubenden Stellplatz: Ein paar hundert Meter entfernt vom offiziellen Parkplatz gibt es eine kleine Einbuchtung, auf der vielleicht drei Autos Platz haben. Dort übernachten wir allein mit einem grandiosen Blick über die Landschaft an der Steilküste.
Vom Stellplatz aus wandern wir auf einem kleinen vollkommen untouristischen Weg durch die flach bewachsenen Hügel bis zum Rand der Steilküste mit herrlichem Blick auf den Leuchtturm. Diese kleine Wanderung können wir wirklich empfehlen.