Minimalistisch mit Baby im Wohnmobil reisen

In Wohnmobilen ist nicht viel Platz. Aber wenn man mit Baby reist, braucht man eine Menge „Zeugs“. So jedenfalls die landläufige Meinung. Wir haben uns stark beschränkt und hier die wirklich notwendigen Sachen für Neugeborene von 0 bis ca. 6 Monate aufgelistet.

(Die komplette Packliste findet ihr hier zum Download.)

Schlafen

  • 3 Moltontücher
  • 10 „Schnuffeltücher“ (Mullwindeln)
  • 2 Schlafanzüge (oder Schlafsäcke)
  • 1 Matratze
  • 2 Bettlaken
  • evtl. 1 Schaffell

Babys schlafen die erste Zeit nach der Geburt unglaublich viel. Während der Nacht schläft unsere Kleine mit bei uns im Bett.

Erste Nacht

Da sie gerne auch nachts trinkt, nuckelt und ab und zu auch spuckt, hatten wir im Bett immer ein Moltontuch untergelegt. Zum Stillen hatten wir immer ein „Schnuffeltuch“ (Mullwindel) zur Hand. Zu Beginn hat die Kleine noch im Schlafsack geschlafen. Das war ihr jedoch einerseits zu warm und andererseits konnte sie nicht gut strampeln. Also sind wir recht früh einfach auf einen einteiligen Schlafanzug umgestiegen.

Tagsüber schlief sie zunächst häufig auf unserem Arm und manchmal im Babynest, das wir auf das Sofa gelegt haben. Später haben wir einfach eine Matratze auf den Boden gelegt.

Baby Schlafplatz im Sommer

Würden wir heute noch einmal mit Neugeborenen losfahren, würden wir gleich von Anfang an eine Matratze mit Bettlaken auf den Boden legen. Für kalte Tage/Nächte haben wir ein Schaffell zum Kuscheln, das wir auf die Matratze legen.

Essen

  • 5 paar Stilleinlagen
  • 1 paar Milchschalen
  • (10 „Schnuffeltücher“ (Mullwindeln) – siehe oben)
  • 3 Still-Tops/BHs
  • 4 Still-Shirts
  • 1 Fläschchen

In den ersten Monaten haben wir voll gestillt. Für die Kleine brauchten wir deshalb nicht viel. Wichtig waren jedoch waschbare Stilleinlagen, Milchschalen und ein Schnuffeltuch.

Milchschalen, Stilleinlagen und Schnuffeltuch

Damit der eigene Bauch und die Nieren warm bleiben, empfiehlt sich Stillkleidung. Conny kommt mit drei Stilltops sowie vier Still-Shirts gut aus. Wenn es draußen warm ist, kommen statt der Stilltops die Still-BHs zum Einsatz. Da sich Pullis nicht so gut mit Stillen vertragen, trägt Conny Strickjacken. Die kann man später weiterverwenden; im Gegensatz zu Still-Pullovern.

Da wir auf unserer Reise auch ab und zu in Weinregionen sind und dort gerne Weintastings machen, haben wir für die darauffolgende Baby-Mahlzeit ein 125ml Fläschchen dabei.

Fläschchen

Dieses füllen wir vorsorglich mit Muttermilch. Mit etwas Übung klappt das Abpumpen per Hand super. Man braucht definitiv keine Maschine. Für eine kurze Zeit (ca. 6 Wochen) hatten wir auch ein Stillkissen. Das war allerdings nicht wirklich gut.

Hygiene

  • 1 Asia-Topf (wenn Windelfrei praktiziert wird)
  • 2 wasserundurchlässige Moltonauflage
  • 6 Waschlappen
  • 1 kleine Schüssel
    (Nehmen wir einfach aus der Küche)
  • 1 Badetuch
  • Taschentücherboxen & Windeln (immer wieder)

Wir verfolgen mit unserer Kleinen das Konzept „Teilzeit-Windelfrei“. Das bedeutet, dass wir sie auf’s Töpfchen setzen, wenn sie uns ein Zeichen gibt oder wir das Gefühl haben, dass sie mal muss. Dafür haben wir ein Asia-Töpfchen dabei. Da wir uns jedoch nicht stressen wollen, hat sie permanent Windeln als Backup um. Daher brauchen wir auch einen Wickelplatz.

Wickelplatz im Wohnmobil

Wir haben den Sitz neben der Tür zum Wickelplatz umfunktioniert. Der Sitz ist weich und braucht somit keine weitere weiche Unterlage. Als Schutz für den Bezug nutzen wir eine wasserundurchlässige Moltonauflage.

Noch ein Wort zu Windeln: Natürlich wäre es toll, Stoffwindeln zu nutzen. Allerdings müssten wir dann alle 2-3 Tage waschen. Das passt jedoch überhaupt nicht zu unserem 3-Wochen-Wasch-Rhythmus. Deshalb haben wir uns entschieden, Wegwerfwindeln zu nutzen. Um unseren ökologischen Fußabdruck nicht zu groß werden zu lassen, nutzen wir Ökowindeln und sind mit Eco by Naty sehr zufrieden. Vor allem gibt es die in Gesamt-Europa.

Windeln

Zum Waschen nutzen wir eine kleine Schüssel mit warmen Wasser und Waschlappen – einen für den Windelbereich und einen für den restlichen Körper. Wir haben für unsere Kleine auch einen TummyTub dabei, den wir genau drei Mal benutzt haben. Wenn ihr also nicht das mega Badebaby habt, braucht ihr keine Badewanne.

Zum Abtrocknen verwenden wir ein Badetuch. Wir benutzen keine Waschzusätze, sondern nur Wasser. Dank Windelfrei brauchen wir auch keine Feuchttücher (oder zumindest sehr selten). Stattdessen haben wir einfach eine Taschentücher- bzw. Kosmetiktuchbox dastehen.

Kleidung

  • 2 Kurzarmbodys (im Schritt schließbar)
  • 2 Longshirts
  • 2 Hosen
  • 2 Paar Socken
  • 1 Fleecejacke/Strickjacke
  • 4 Dreieckstücher

Ganz kleine Babys werden noch nicht schmutzig. Deswegen braucht man auch wenig Kleidung. Wir hatten die von Freunden empfohlene Menge und damit viel zu viel mit. Angezogen hat unsere Kleine davon kaum etwas. Eigentlich haben wir die Kleidung nur gewechselt, wenn wir es nicht mehr sehen konnten 😉

Baby Kleiderkiste

Aufgrund unserer Windelfrei-Reise haben wir von Beginn an auf Zweiteiler gesetzt; d.h. Shirt und Hose. Das hat sich als sehr praktisch herausgestellt. Wenn wir rausgegangen sind, hatte sie noch eine Jacke über. Auch ein Body mit Druckknöpfen im Schritt hat sich bewährt. Knöpfe dagegen fanden wir extrem friemelig.

Unserer Kleinen war schon immer recht warm, so dass sie schnell nur noch eine Lage anhatte. Dafür hat sie jedoch eine Zeit lang recht viel gespeichelt. Hier haben Dreieckstücher gute Dienste geleistet. Auch hier haben wir mit Druckknöpfen die besten Erfahrungen gemacht. 

Unser Tipp für Babykleidung:
Mamikreisel für gebrauchte und Greenstories für neue Kleidung. 

Unterwegs

  • 1 Tragetuch
  • 1 Kumja

Bereits ab drei Wochen waren wir mit ihr täglich draußen. Zunächst nur in der Natur und ab zwei Monaten auch in Cafés.

Tragetuch & Kumja

In den ersten 6 Monaten haben wir ausschließlich getragen. Wir haben uns für ein fest gewebtes Tuch von Didimos entschieden. Bei niedrigen Temperaturen haben wir die Kleine im Tuch unter unserer Jacke getragen. Um keine neue Jacke kaufen zu müssen, gibt es die praktische Kumja Jackenerweiterung.

Außerdem haben wir immer eine kleine Wickeltasche mit zwei Windeln, Feuchttüchern und Schnuffeltuch dabei. Extra Kleidung zum Umziehen brauchten wir in dem Alter nie.

Während der Fahrt kommt ihre Babyschale zum Einsatz. Wir achten darauf, dass wir während ihrer Schlafphasen fahren. – Achtung Spoiler: Mit zunehmendem Alter wird das schwieriger. 😉

Spielen

  • 1 Mobile
  • Spielzeugkiste mit 10 kleinen Dingen

Als erstes hatten wir eine Rassel über den Wickeltisch gehängt. Unsere Kleine hatte jedoch wenig Interesse, nach Dingen zu schlagen. Sie hat es sich jedoch gerne angeschaut.

Als sie dann später Dinge in die Hand genommen hat, mochte sie es vor allem ihre kleine Spielzeugkiste ausräumen.

Spielzeugkiste

Darin befinden sich eine Rassel, ein Beißring, ein Nuckel, ein kleiner Holzhund, ein Holzschaf, eine Spieluhr, ein buntes Tuch, ein Traubenkernsäckchen, ein Champagnerkorken (upsi) und ein Bilderbuch. – 10 andere Dinge tun es wahrscheinlich genauso gut.

Mit unserer aktuellen Erfahrung würden wir noch ein kleines Mobile mit austauschbaren Anhängern für den Wickelbereich / den Kindersitz wählen.

Fazit

Eigentlich braucht man also wirklich nicht viel für ein Baby. Hier könnt ihr euch noch einmal unsere komplette Baby Packliste für Langzeitreisende runterladen. Unser wahrscheinlich wichtigster Hinweis: Nicht alles auf einmal kaufen, sondern je nach Bedarf nach und nach aufstocken.

2 Antworten auf „Minimalistisch mit Baby im Wohnmobil reisen“

  1. Guten Abend. Ich bewundere Euch. Ich bin auf eure Seite geraten und da freue ich mich. Mein kleiner 5 Monate alter Sohn wird auch bald mit uns in den kleinen vier Wänden wohnen. 🙂
    Ich glaube ich bräuchte ein bisschen Beruhigung von einer fremde Person was das Leben in ein Wohnmobil zu dritt ist. Liebe Grüße
    Laura

    1. Hallo Laura, das wird toll. Wir empfanden den Unterschied vom Leben ohne Kind zu Leben mit Kind viel einschneidender als den Umzug von der Wohnung ins Wohnmobil. Die größte Herausforderung war für uns, dass wir uns am Anfang zu viel vorgenommen hatten zu sehen. Das geht natürlich nicht – wir konnten z.B. nur während ihrer Schlafenszeit fahren also ca. 2h pro Tag. Da kommt man nicht besonders weit. Doch als wir das gelernt hatten, uns einfach langsamer zu reisen und eher die Gelegenheiten zu nutzen war es sehr entspannt.

      Viel Freude euch. Wisst ihr schon, wo ihr hinwollt und wie lange ihr unterwegs sein werdet?

      Viele Grüße, Conny

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